Reisebeschreibungen

  

Mescherin im Frühsommer

Wer kennt Mescherin? Mescherin ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Uckermark. Sie liegt im Bundesland Brandenburg (Deutschland). Mescherin liegt direkt am steilen Ufer der Westoder. Die Westoder (polnisch: Odra Zachodnia) ist Grenzfluss zur Republik Polen. Zwei Kilometer nördlich von Mescherin beginnt der etwa 55 km lange Abschnitt der Landgrenze zu Polen, der sich nach Norden bis zum Stettiner Haff hinzieht.



Im alten Zollhaus, direkt an der Grenze, haben wir Quartier genommen.

                   

Schiffshebewerk

Auf unserer Fahrt dorthin, besichtigten wir das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow. Es ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow / Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oder. Das Bauwerk ist ein geschütztes Industriedenkmal nach der Haager Konvention. Das bestehende Hebewerk ist an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es stellt einen Engpass dar. Seine Leistungsfähigkeit reicht nicht für einen zu erwartenden Durchgang von rund 4,4 Millionen Gütertonnen je Jahr in Richtung Berlin. Außerdem werden nach rund siebzig Jahren Betrieb Instandsetzungsarbeiten notwendig, für die der Schiffsverkehr für längere Zeit gesperrt werden muss. Aus diesen Gründen wurde 1992 der Bau eines neuen Abstieges in Niederfinow in die Bundesverkehrswegeplanung aufgenommen. Die Fertigstellung des Neubaus des neuen, größeren Schiffshebewerks Niederfinow Nord war für 2014 geplant.

Von Mescherin sind es mal eben 27 km bis ins polnische Szczecin (Stettin).

                                       

                                                         Altes Rathaus

Szczecin ist mit seinen ca. 420.000 Einwohnern die größte Stadt im nordwestlichen Polen. Selten löst sie bei Besuchern Liebe auf den ersten Blick aus. Im Krieg wurde der alte Stadtkern fast vollständig zerstört, und die von den Bomben gerissenen Lücken – wenn überhaupt – mit eintönigen, grauen Betonbauten geschlossen. Wir haben das Zentrum von Stettin zu Fuß erkundet und uns dabei von einer roten Linie führen lassen. Die Hakenterasse in Stettin ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit der Stadt.

                 

                                                              Hakenterrasse

Sie befindet sich über der Oder mit schönem Blick über Flussinseln und Hafen. Mehrere Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Das Königstor und das Hafentor sind ebenfalls einen Besuch wert. Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist wohl die Burg der pommerschen Prinzen, die sich auf einer Anhöhe über dem Flusstal erhebt. Ein weiteres interessantes Gebäude ist die St. Jakobs-Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert. Sehenswert sind auch das Franziskanerkloster St. Johann und das im gotischen Stil restaurierte Alte Rathaus. Über eine kleine Grünanlage gelangt man vom Alten Rathaus zur Bastei der Sieben Mäntel (Baszta Siedmiu Płaszczy), einem mächtigen Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert. Darüber hinaus hat Stettin aber noch mehr zu bieten. Ein weiterer Besuch lohnt sich.

                 

                                     Schloss der pommerschen Herzöge

Einen weiteren Besuch haben wir in Międzyzdroje (früher deutsch Misdroy) gemacht.

Międzyzdroje liegt in Vorpommern, an der Nordseite der Insel Wolin direkt an der zur Ostsee gehörenden Pommerschen Bucht. Stettin im Süden ist etwa 60 Kilometer entfernt, Berlin im Südwesten etwa 280 Kilometer. Der wichtigste Wirtschaftszweig in Międzyzdroje ist der Tourismus. Das Seebad ist mit seinem feinsandigen Strand, der belebten Promenade, der abwechslungsreichen Steilküstenlandschaft und diversen Sehenswürdigkeiten vor allem ein beliebtes Sommerziel.

               

                         Schmiedeeiserner Schriftzug über der Kurpromenade

Besondere Sehenswürdigkeiten hat Misdroy nicht zu bieten. Interessant ist die Seebrücke an der 2 km langen Strandpromenade. Die Brücke ist 395 m lange und 17,5 m breit. Sie ist eine Stahlbetonanlage mit Anlegemöglichkeiten für Schiffe, Die Römisch-katholische Pfarrkirche des heiligen Apostels Peter, ein neugotischer Backsteinbau mit achteckigem Turm, errichtet 1860 bis 1862 nach Entwurf von Friedrich August Stüler. Östlich der Stadt befindet sich der Wisentpark Międzyzdroje, eine Schauanlage im Wald mit Wisenten, Rotwild und Wildschweinen.

                  

                                                            Strand in Mistroy

Unsere Rückreise führte uns über Prenzlau.

                 

                                                        Seebrücke in Mistroy

Prenzlau war der Hauptort der historischen Landschaft Uckermark und zählte im Mittelalter neben Berlin-Cölln, Frankfurt (Oder) und Stendal zu den vier größten Städten der Mark Brandenburg. Aus allen Richtungen weithin sichtbar, begrüßten uns die Türme der St. Marien Kirche. Sehenswert sind die Stadtmauer mit ihren Wiekhäusern und Türmen, der Steintorturm, der Mitteltorturm, Pulverturm und Seilerturm sowie der Hexen- und Blindower Torturm.

               

                                                          Stadtmauer

Die Wehranlage, bestehend aus Stadtmauer, vier Stadttoren, Wehrtürmen und 66 Wiekhäusern, wurde ab 1287 errichtet. Sie war 2,6 km lang und bis zu 9 Meter hoch.

               

                                                   St. Marien Kirche

Ein Stadtrundgang in Prenzlau an den Uckermärkischen Seen lohnt sich.

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